Unsere Grundsätze (Stand: Februar 2025)

Auf höchster internationaler Ebene (UNO, UNESCO) – aber auch in Deutschland – werden Kunst und Kultur zunehmend als Instrumente zur Stärkung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit in der Gesellschaft verstanden. Man spricht von "the important contribution of culture to the three dimensions of sustainable development"[1] oder von dem Ziel: “…den ökologischen Wandel im Kulturbereich weiter voranzubringen.“[2]

In Deutschland liegt der aktuelle Fokus eindeutig darauf, was in Kunst und Kultur anders gemacht werden müsste, damit sie zur ökologischen Nachhaltigkeit (vor allem mit klimaschutzbezogenen Maßnahmen) beitragen können. Zu selten ist die Rede von der positiven Rolle, die Kunst und Kultur aus sich selbst heraus in der nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft bereits spielen. Sie wirken zum Beispiel

  1. als Quelle der Inspiration und Kreativität, die zur Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft beitragen,
  2. als Initiator von Prozessen, die – zusätzlich zu ihrem kulturellen Wert – zum ökonomischen und sozialen Wohlergehen vieler Menschen führen,
  3. als Medium zur Vermittlung von Themen mit Bezug auf Nachhaltigkeit (Topoi der Natur, soziale Fragestellungen usw.),
  4. als Raum der Erbauung, Begegnung und Verständigung, des Austauschs und Erkenntnisgewinns (auch zum Thema Nachhaltigkeit) und
  5. als Garant für die Pflege und den Erhalt künstlerischer Leistungen der Vergangenheit und Gegenwart, die auch in der Zukunft gesellschaftliche Wirkung entfalten können.

Um diese Rolle erfüllen zu können, müssen Kunst und Kultur selbst nachhaltig gestärkt werden. Wenn Kunst und Kultur schwächeln, können sie zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft nicht weiter maßgeblich beitragen.

Es ist also an der Zeit, die Beziehung von Nachhaltigkeit und Kultur im Gesamtkontext zu betrachten: nicht nur die Frage zu stellen "Was soll die Kultur für die nachhaltige Entwicklung des Gemein­wesens leisten?", sondern genauso deutlich die Frage "Was soll das Gemeinwesen für die nachhaltige Entwicklung der Kultur leisten?"

Zu den Antworten gehören fundierte Bildung in Kunst und Kultur für alle; verlässliche Förderung von Kultur­angeboten; Sicherung der kulturellen Vielfalt innerhalb unserer Gesellschaft; sowie auskömmliche, unbürokratische Rahmen­be­dingungen für Kulturschaffende und Kulturförderung.

So können Kunst und Kultur eine nachhaltige Kraft für die Zukunft bleiben!

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[1] s. Final Declaration, UNESCO World Conference on Cultural Policies and Sustainable Development – MONDIACULT 2022 (28-30 September 2022, Mexico City)

[2]Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, in Pressemitteilung 207 der Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, „Bund, Länder und Kommunen verabschieden einheitlichen Klimabilanzstandard für Kultureinrichtungen“, Berlin, 11. Oktober 2023

 

(Der SMH-Vorstand mit großem Dank an die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit: Linda Anne Engelhardt, Christiane Joost-Plate, Ursula Schauer)

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