Sonntag 27.7
11:11 VERDO Konzertsaal
Elf nach Elf
Debüt 1
Viktor Soos – Klavier und das Hamburger Kammerballett
J. S. Bach (1685–1750): Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier
Olivier Messiaen (1908– 1992): Vingt regards sur l’enfant-Jésus (Auswahl)
und Tanzchoreografien
Das Hamburger Kammerballett wurde 2022 gegründet und bietet ukrainischen Tänzer*innen eine neue Perspektive. Sein künstlerischer Leiter Edvin Revazov ist seit über zwei Jahrzehnten Mitglied im Hamburger Ballett John Neumeier und davon die Hälfte als Erster Solist. Er wird nicht nur als Tänzer, sondern auch als Choreograf intensiv von Neumeier gefördert. Zusammen mit Alumni des Bundesjugendballetts steht seine Compagnie mit eigens für das diesjährige Festival entworfenen sowie John Neumeiers Choreographien auf der Bühne.
Aber nicht nur: Mit Viktor Soos, einem der Preisträger unserer Debüt-Reihe, der 2024 den Zweiten Preis beim Europäischen Klavierwettbewerb Bremen gewann, wurde ein interaktives Programm entwickelt. Die musikalische Grundlage bilden Teile des „Alten Testaments der Klavierspieler“, Bachs Wohltemperiertes Klavier, die im Wechsel mit einer Auswahl aus den „Vingt regards sur l’enfant-Jésus“ von Olivier Messiaen erklingen werden. Diese Werke zweier hochreligiöser Komponisten versprechen ein transzendentales Musikerlebnis, das ideal zu einem Sonntagmorgen passt.
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15:03 VERDO Konzertsaal
Drei nach Drei
und
17:05 VERDO Konzertsaal
Fünf nach Fünf
Sonderkonzerte
„SONGS FOR THE END OF THE WORLD”
Sarah Maria Sun – Gesang
Kuss Quartett
Jana Kuss – Violine
Oliver Wille – Violine
William Coleman – Viola
Mikayel Hakhnazaryan – Violoncello
Sara Glojnarić – Komposition
Achtung: Begrenzte Kopfhöreranzahl, nur jeweils 100 Kopfhörer stehen pro Konzert zur Verfügung. Es gibt eine Aufführung um 15:03 und eine Aufführung um 17:05.
SONGS FOR THE END OF THE WORLD
Kopfhörer-Konzert
„All the time while rowing we were facing the starboard side of the sinking vessel. By that time E & C decks were completely submerged, and the strains of music became fainter, as though the instruments were filling up with water...“ (Margaret Brown said of her experience in lifeboat No.6)
Desaster erschüttern und faszinieren zugleich. Sie ziehen uns an und konfrontieren und mit unserer eigenen Fragilität.
In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 kollidiert die RMS-Titanic mit einem Eisberg. Die Band des Ozeandampfers spielte bis zu ihrem Untergang – so die Erzählungen. Alle Musiker sterben. Direkt nach dem Unglück zu Helden stilisiert, führen widersprüchliche Aussagen von Überlebenden zu Spekulationen und bis heute ranken sich Legenden um die Band. Spielten sie wirklich bis zum Ende und was war ihr letztes Lied?
"SONGS FOR THE END OF THE WORLD" ist ein Kopfhörer-Konzert, das in der Form eines experimentellen Podcast die Faszination für das Titanic-Unglück und den Mythos rund um deren Band zum Ausgang nimmt, um sich mit der Bedeutung von Musik in dunklen Zeiten auseinanderzusetzen. Was ist Musik für das Überleben oder für das Ende?
Das Stück spielt mit musikalischen sowie popkulturellen Verarbeitungsstrategien des Titanic-Desasters und changiert dabei zwischen Desaster-Mash-up und vergessenen Stimmen, Tischgesprächen, Interviews und musikalischen Ritualen, Klängen untergehender Instrumente, der Hymne „Nearer my god to thee“ und Céline Dion.
Dafür werden die Instrumente des Quartetts mit Digitaize-Sensoren ausgestattet, die den Klangraum erweitern. Mal triggern sie durch das Spielen Soundscapes, mal wird der Klang durch die Stimme oder die Bewegung der Instrumente gestaltet und verändert.
"SONGS FOR THE END OF THE WORLD" lädt uns ein, darüber nachzudenken, welche Musik wir in Momenten der Angst und des Ungewissen hören würden und was diese Musik für uns persönlich bedeutet.
Was wäre deine Musik für das Ende?
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20:08 VERDO Konzertsaal
Debüt 2 Roman Fediurko – Klavier
Ludwig v. Beethoven (1770–1827): Klaviersonate Nr. 28 A-Dur op. 101
Lewko Rewutzjkyj (1889–1977): Präludien op. 4 Nr. 1 Des-Dur und Nr. 3 cis-Moll, Präludien op. 7 Nr. 2 b-Moll und Nr. 1 Es-Dur
Sergei Rachmaninoff (1873–1943): Moments musicaux op. 16
„Farbenreichtum“ und „interpretatorische Reife“ wurden Roman Fediurko attestiert, als er der 2023 mit gerade mal 18 Jahren als einer der jüngsten Teilnehmer im Horowitz-Wettbewerb Kyiv-Geneva die Goldmedaille und fünf Sonderpreise gewann. Weitere Erste Preise folgten, im selben Jahr beim Düsseldorfer Robert Schumann Wettbewerb und 2025 beim 11. Bösendorfer und Yamaha USASU International Piano Competition in den USA. Sein Programm mit der späten A-Dur Sonate op. 101 von Beethoven, den Moments musicaux von Rachmaninoff und von französischem Impressionismus und Jazz inspirierten Präludien des Ukrainers Lewko Rewutzjkyj kündet von der selbstverständlich anmutenden Vielseitigkeit Roman Fediurkos.